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Projektförderung

Perinatal mental health care in Switzerland: unraveling the perspectives of affected women and health professionals (MADRE)

Psychische Störungen in der Perinatalperiode können für Frauen und ihre Kinder schwere Konsequenzen haben, wenn diese nicht rechtzeitig behandelt werden. Die Studie beschreibt Erfahrungen von Frauen und Fachpersonen in der Gesundheitsversorgung.

Prof. Dr. Eva Cignacco Müller, Berner Fachhochschule - Departement Gesundheit

UNSERE FÜNF FRAGEN ZUR STUDIE
Prof. Dr. Eva Cignacco Müller
Projektverantwortung
Berner Fachhochschule

Wieso haben Sie sich mit dieser Fragestellung beschäftigt?
In der Schweiz sind psychische Erkrankungen in der Perinatalzeit ein vernachlässigtes Thema. Weder haben wir fundierte Kenntnisse über die Prävalenz der Erkrankungen noch über Erfahrungen Betroffener 

Wie haben Patienten/ Betreuer / weitere Stakeholder (Interessengruppen) von Ihrer Forschung profitiert - entweder direkt oder längerfristig?
Aufgrund der Ergebnisse dieser Studie wurde an der Universitätsfrauenklinik Bern eine Sprechstunde "Screening auf perinatale psychische Erkrankungen" eingeführt und dafür eine Advanced Practice Midwife-Rolle entwickelt und implementiert. Im ersten Jahr der Implementierung wurden über 500 Frauen in der Schwangerschaft auf eine mögliche psychische Belastung gescreent. 

Wie wird die Pflege von Ihrer Forschung profitieren?
Wir haben an der Berner Fachhochschule auch aufgrund dieser Studie im Master of Science Hebammen ein 5 ECTS-Modul "Perinatale psychische Erkrankungen" entwickelt, das zwischenzeitlich im 5. Jahr der Durchführung ist. Davon profitieren Hebammen, Pflegefachpersonen. In der Durchführung im Jahr 2021 wurde das Modul auch von zwei Psychiaterinnen besucht.

Könnten Sie die Wirksamkeit und den Erfolg des Projektes nachweisen und damit andere zu überzeugen?
Die Wirksamkeit dieser Studie lag darin, dass Betroffene angaben, kein "Gehör" für ihr Leiden gefunden zu haben und die Gesundheitsversorgung sehr wenig spezialisierte Angebote aufweist. Dies war hier in Bern der Anlass ein systematisches Screening auf psychische Erkrankungen bei Schwangeren einzuführen. Im ersten Durchführungsjahr wurden über 500 Screenings durchgeführt und Beratungen angeboten.

Was sind Erfolgsfaktoren und was hindert eine Intervention daran, in der Praxis erfolgreich zu sein? Mit anderen Worten: Was können wir aus der Umsetzung lernen?
Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Umsetzung der Studienergebnisse war die sehr gute Akademie-Praxispartnerschaft zwischen der Berner Fachhochschule und dem Inselspital Bern. Dies ermöglichte einen ungehinderten Wissenstransfer in die Praxis. Ein weiterer Erfolgsfaktor war die Verknüpfung der Anstellung der Advanced Practice Midwife, die diese Sprechstunde leitete mit einer Anstellung an der BFH.

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