Nachwuchsförderung
Aggressionsereignisse im Rahmen professioneller häuslicher Pflege von Menschen mit demenzieller Erkrankung (AggrEx)
Aggressionsereignisse in der Pflege von Menschen mit Demenz in der Spitex sind ein Thema mit dem sich die professionelle Pflege auseinander setzen muss. Es braucht neue Ideen für die Gestaltung der Pflege von Menschen mit Demenz in der Spitex.
Dr. Angela Schnelli, OST - Ostschweizer Fachhochschule - Kompetenzzentrum Demenz
Wieso haben Sie sich mit dieser Fragestellung beschäftigt?
Aggressionsereignissen liegen oftmals Nöte der handelnden Personen zu Grunde, sowohl der Pflegefachperson, als auch der Menschen mit Demenz. Diese Situationen sollten professionell adressiert werden.
Wie haben Patienten/ Betreuer / weitere Stakeholder (Interessengruppen) von Ihrer Forschung profitiert - entweder direkt oder längerfristig?
Die Erkenntnisse aus meiner Forschung können Spitex Organisationen dabei helfen, ihre Organisationsstrukturen den Bedürfnissen der Personen mit Demenz besser anzupassen. Die Forschungsergebnisse machen zudem sichtbar, wie hoch die Anforderungen in der Spitex sind.
Wie wird die Pflege von Ihrer Forschung profitieren?
Die Erkenntnisse aus dem Projekt liefern Ideen für hilfreiche Handlungsstrategien für Pflegende in der Spitex im Umgang mit Menschen mit Demenz. Die Thematisierung von Aggressionsereignissen trägt zudem zur Enttabuisierung dieser Situationen bei und somit auch zu einem offeneren Umgang.
Könnten Sie die Wirksamkeit und den Erfolg des Projektes nachweisen und damit andere zu überzeugen?
Ich habe die Ist-Situation untersucht und verschiedene Handlungsfelder identifiziert. Ein Nachweis für die Wirksamkeit einer Intervention konnte ich nicht erbringen. Anhand der Ergebnisse kann allerdings für einen Paradigmenwechsel in der Organisation und Haltung bezüglich der Pflege von Menschen mit Demenz in der Spitex argumentiert werden.
Was sind Erfolgsfaktoren und was hindert eine Intervention daran, in der Praxis erfolgreich zu sein? Mit anderen Worten: Was können wir aus der Umsetzung lernen?
Insgesamt wäre es wichtig, dass wir bestehende Handlungsstrategien, Organisationsformen und pflegerische Paradigmen mehr hinterfragen. Oftmals hängt die Veränderung der Praxis nicht an einer Intervention, sondern an der Haltung und Offenheit im Betrieb und an den zur Verfügung stehenden Ressourcen.
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